Geologie

Das ganze nordwestliche Böhmen ist wie die Mehrheit des Gebietes der Tschechischen Republik ein Bestandteil des Böhmischen Massives. Ihre geologische Zusammensetzung ist sehr kompliziert und es nehmen daran teil die Gesteine verschiedenes Alters, Herkunft und Eigenschaften, was sich auch in den reichen Reliefgestaltungen zeigt. Es sind hier Gesteine des Erzgebirgskristallin (Gneis, Tellnitzer Granitmassiv) vertreten, Sedimenten der Tertiärformation (vor allem Sandstein) treten in den Tyssaer Wänden auf, und in Denudationsresten auf der Kristallinfläche auch im Tal der Elbe und des Biela. Die Triastätigkeit, auf diesem Gebiet am meisten sichtbar, erweisen die Sedimenten und Vulkanitäten. Die wirtschaftlich wichtigste ist die Sedimentauffüllung des Karbitzer Beckens (Braunkohle, hängende Kiese, Diatonik, Sand und Lehm). Braunkohlenflöze wurden in der Vergangenheit auch im Untertagebau aus den pyrogenen Gesteinen abgebaut. Es kam auch zur Selbstzündung und Durchbrennung dieser Flöze und dadurch zum Ausbrennen des hängenden Lehms in eine harte und bunt gefärbte Porzellanität (Umgebung von Türmitz und im aussiger Stadtteil Kleische). Die Vulkanitäten dominieren im südlichen Teil des aussiger Gebietes, sie liegen praktisch lauter im Zentrum des Böhmischen Mittelgebirges. Sein ausdrucksvolles Relief bilden die Rücken und Gipfel, welche während der Triasvulkantätigkeit entstanden. Die gegenwärtige Gestaltung erreichte die Landschaft allerdings erst später. Vor allem in der Quartärperiode, als es zur intensiven Witterung und Erosion von weichen Tertiärsedimenten. Die letzten Forschungen erweisen, dass es ein großer Teil vom Mittelgebirge durchs Herauspräparieren von Füllungen der vulkanischen Füchse entstand. Heute bilden sie ausdrucksvolle landschaftliche Dominanten. Aus der geologischen Sicht gibt es hier am häufigsten vertretene Basalte, weiterhin dann Phonolithe, Tephrite und Trachyte differenziert durch magmatische Verschiedenheit bis zu sehr seltsame Typen (gängige Späne Camptonit, Monchiquit, Bostonit und Gauteit). Ein berühmter und von Mineralogen gesuchter Fundort ist der Trachyt des Mariafelsen, welcher, durch Erosion entblößt, im Zentrum von Ústí nad Labem emporsteigt (die Mineralen kommen in den Gesteinhöhlen vor). Bei den Basalten ist die Spaltungsablöse bemerkenswert, welche auf vielen Orten des Aussiger Gebietes vorkommt. Die Quartärformation vertreten meistens die angewehten lößartigen Lehme, im südlichen Teil von Ústí nad Labem auch die echten Kalklößböden, Böschungssedimenten von gemischter Art am Bergfuß von Erzgebirge auch von vulkanischen Bergen des Böhmischen Mittelgebirge und Flusssedimenten im Tel der Flüsse Elbe und Biela. Das sind die häufigsten Fundorte von Quartärfossilien. Zu ihnen gehören z. B. Überreste von Mammuten, Hörner oder Gehörne von großen Pflanzenfressern und die Skelettüberreste von weiteren Säugetieren. Im Quartär entstand auch die malerische Schlucht des Flusses Elbe mit häufigen Terrassen und Biegungen. Durch die Abtragung von weniger beständigen Gesteinen entstand dann das heutige hüglige Relief der Landschaft, was auf den ersten Blick jeden Besucher bezaubert, der in die Region von Ústí nad Labem einkehrt.