Umgebung

Kirche der hl. Barbara - Dubice

Die protestantische Kirche der hl. Barbara in Dubice aus dem Jahr 1579 erhebt sich auf einem hohen Plateau in einer Höhe  von 340 m ü.d.M. Von hier hat man eine wunderschöne Aussicht auf Elbtal und Porta Bohemica (Böhmisches Tor). 

Kirche der Geburt der hl. Maria

Die Kirche der Geburt der hl. Maria beherrscht den Platz „Václavské náměstí“ in der Gemeinde Trmice. Ihr gegenwärtiges Aussehen ist ein Ergebnis eines spätgotischen Umbaus aus dem Jahr 1898. Im Inneren der Kirche erinnern viele Einzelheiten an ihre gotische oder barocke Geschichte. In der Nähe befindet sich ein barockes Pfarrhaus. Hier verbrachte ein bedeutender Vertreter der römisch-katholischen Kirche, Bischoff Karel Otčenášek, mehrere Jahre seines Lebens. 

Versöhnungskreuze

Jahrelang außer Acht gelassene, beschädigte, entwendete aber auch gesuchte und gepflegte. So könnte man die sog. Versöhnungskreuze auch charakterisieren. Aber um welche Denkmäler geht es denn eigentlich und wie sehen sie aus? Sie sind unhoch, steinern, auf der Stirnseite seien Waffen abgebildet (Dolch, Schwert, Armbrust, Lanze u.a.), vereinzelt auch die Jahreszahl. Von ihrer Bedeutung wissen wir wenig oder nichts, Details wissen wir nur von einigen. Sie erinnern an eine Gewalttat, meistens an Tod. Ihre Bezeichnung – Versöhnung – erklären wir es, dass das Kreuz aufgrund eines Versöhnungsvertrags erzeugt und erbaut wurde. Das ließ zwischen dem Menschen, der sich verging, und den Hinterbliebenen der Richter abschließen, meistens der Gerichtsschulze, damit er durch die Versöhnung die Gewalttötung beilegte. In dem Vertrag wurde materielle Entschädigung, die Zahl von Seelenmessen aufgeführt, und weiterhin wurde dem Täter aufgegeben an den Ort einen Versöhnungskreuz zu erzeugen und aufzustellen. Die Kreuze haben ihre Herkunft im 15. bis 17. Jahrhundert, und sie kommen vorwiegend im Grenzgebiet vor, wo deutschsprachige Bevölkerung lebte. Auf dem Aussiger Gebiet befinden sich 17 Versöhnungskreuze. Zwei Kreuze sind in der Nähe der Kirche in Arnultovice (Arnsdorf), ein in der Straße Nádražní in Chabařovice (Karbitz), drei an der St. Havel Kirche in Chlumec (Kulm), eine Gruppe von vier Kreuzen ist in die Stutzwand vor dem Denkmal der Gefallenen in der Gemeinde Knínice (Kninitz) eingemauert, ein steht bei der Straße aus Libouchec (Königswald) nach Tisá (Tyssa), ein befindet sich auf dem Dorfplatz in Střížovice (Strisowitz), ein wurde ursprünglich aus der Gemeinde Žďár (Saara) ins Aussiger Museum übergeführt, und der letzte Ort ist die Umgebung der Kirche St. Maria Magdalena in Zubrnice (Saubernitz), wohin vier Kreuze aus Hrbovice (Herbitz) und Chabařovice (Karbitz) versetzt wurden.

Arnultovice (Arnsdorf)

Ursprünglich hieß die Gemeinde Komonín. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem J. 1352 als Arnoldi villa. Im 15. Jahrhundert war sie im Besitz der Herren aus Wartenberg auf dem Blankenstein. Die letzten Besitzer der Herrschaft war das Geschlecht von Kolowrat. Die Kirche aller Heiligen, das ursprünglich spätgotische Bauwerk inmitten der Gemeinde wurde anstelle der im J. 1352 erwähnten Kirche aufgebaut. Auf der südlichen Seite der Kirche ist eine Zeichengrabplatte der Elisabeth Kelbl von Geising aus dem J. 1584. Im Jahre 1798 wurde die Kirche im Barockstil umgebaut und vergrößert.

Brozánky (Prosanken)

Das Dorf erwähnt man zuallererst zwischen den Jahren 1158-1164 im Zusammenhang mit der Gründung des Benediktiner Klosters in Teplice. Im J. 1610 kaufte ein Teil des Dorfes Bedřich z Bílé, welcher im J. 1621 auf dem Altstadtmarkt in Prag hingerichtet wurde. Die St. Wenzel Kirche auf der Anhöhe, am linken Gemeinderand, war ursprünglich gotisch, erwähnt im Jahre 1352. Auf einer der Stützen ist das Jahr der barocken Umbaus der Kirche 1718 eingehauen. Die Statue der Jungfrau Maria aus dem J. 1780 stand an der Ecke der Straßen K Mlýništi (Berggasse) und U Studánky (Wassergasse) in Krásné Březno (Schönpriesen). Ins Areal der Kirche wurde sie im Jahre 1981 umgestellt. Die Pietät – barocke Plastik aus der Hälfte des 18. Jahrhunderts, ursprünglich an der Kreuzung der Straßen vor der Kirche stand, wurde nach der Restaurierung in die Kirche aufgestellt und auf die ursprüngliche Stelle wurde eine Kopie aufgesetzt.

Čermná (Leukersdorf)

Das Dorf, gegründet nach dem deutschen Recht in den Jahren 1200 bis 1250 auf dem Bergfuß Výrovny an der Straße, als ein Waldschlagdorf. Eine starke Wasserquelle unter der Kirche wurde im J. 1169 als sog. Roter Brunnen erwähnt. Die erste schriftliche Erinnerung stammt aus dem J. 1364, als das Dorf im Eigentum des Bernard aus Čermná war. Die St. Nikolauskirche ist ein barockes Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert, aufgebaut anstelle der älteren Kirche aus dem J. 1352. Gegenüber der Kirche befindet sich die barocke einstöckige Pfarre aus der Hälfte des 18. Jahrhunderts. An der barocken Laufbrücke über den Roten Bach steht die Statue des St. Johann von Nepomuk. Der Vogthof, das Haus Nr. 1, war auch der Ort des erblichen Dorfgerichtes.

Dolní Zálezly (Salesel)

Eine Siedlung aus der jüngeren Steinzeit. Das Dorf ist in der Gründungsurkunde des Leitmeritzer Kapitels aus dem J. 1057 erwähnt. Im Jahre 1633 führte durch das Dorf die Fußwegpost aus Prag nach Dresden. Dank seiner einzigartigen warmen Lage und des frühen Frühlings nennt sich „Böhmisches Merano“. Der ursprüngliche runde Grundriss wurde durch den Aufbau der Eisenbahn Prag-Dresden in den J. 1847-1850 verändert, wobei der älteste Teil des Dorfes verschwand. Das Gebäude der Eisenbahnstation ist vom Staat geschütztes Kulturdenkmal. Die St. Anna Kapelle, stehend inmitten der Gemeinde, ist ein barockes Bauwerk aus dem J. 1780. Vor der Kapelle befindet sich ein Glockentürmchen genannt als Gabelhirsch. Die Statue Ecce homo – Plastik des Märtyrer Christus – stammt aus dem J. 1820.

Chabařovice (Karbitz)

Diese kleine Stadt im Tal zwischen Erzgebirge und Böhmischem Mittelgebirge hat vor Kurzem ihre Neugeburt erlebt. Erst im Jahr 1991 wurde nämlich beschlossen, dass die Braunkohlenförderung in einer ausreichenden Entfernung von der Stadt eingestellt werden soll, so dass ihre geplante Liquidierung nicht mehr stattfinden wird. Heute kann der Besucher die Bilder von Peter Brandl in der barocken Marienkirche und die Mariensäule aus dem Jahre 1694 auf dem Marktplatz bewundern. Hier zeigt sich auch das historische Rathausgebäude aus dem Anfang des 17. Jh. mit Elementen der späten Renaissance. Dort befindet sich gegenwärtig der Ausstellungssaal des städtischen Museums, in dem häufig Kulturveranstaltungen stattfinden. In Chabařovice ist es möglich das private Museum der Kaffeemühlen zu besuchen. Auf dem Hügel Jánský vršek an der barocken Kappelle des hl. Johannes des Täufers mit einer Einsiedelei finden Sie ein Denkmal erinnernd an die Hussitenschlacht, welche unweit von hier „Na Běhání“ im J. 1426 geschah.

Chlumec

Diese Gemeinde gehört zu den ältesten historischen Orten der Region Ústí. Eine Burgstätte stand hier bereits im frühen Mittelalter. Sie sollte einen wichtigen Handelsweg von Böhmen nach Sachsen beschützen. Der Ort selbst wurde zum Schauplatz zweier bedeutender Schlachten:  1126 und 1813. Während der erste Sieg uns nur mittels Sagen überliefert worden ist, gibt es zum Gedenken an die Schlacht 1813 eine Reihe von Denkmälern (siehe Napoleonisches Schlachtfeld). Zur Erinnerung an die Schlacht bei Chlumec treffen sich seit 1992 auf dem Berg Horka regelmäßig Menschen, die sich für die Napoleonischen Kriege interessieren, mit Mitgliedern verschiedener militärgeschichtlicher Vereine aus In- und Ausland. Der letzte Augustsamstag wird traditionell einer historischen Militärshow gewidmet. Chlumec war seit jeher Zentrum einer der bedeutendsten Herrschaften um Ústí nad Labem. An seinen damaligen Ruhm erinnert heute die dreiseitige barocke Dreifaltigkeitskapelle auf dem Berg Horka und die St.-Havel-Kirche. Sie wurde zwar erst Mitte des 19. Jh. anstelle einer in den Napoleonischen Kriegen zerstörten Kirche erbaut, ist aber sehenswert wegen einer Reihe von aus der Frühgeschichte von Chlumec stammenden Renaissance- und Barockgrabsteinen, die in ihr Mauerwerk eingesetzt worden sind.

Krásný Les (Schönwald)

Das Dorf aus der Zeit der deutschen Kolonisierung im 13. Jahrhundert entstand durchs Abholzen und Ausbrennen eines Teiles des Grenzforsten. Schon im 14. Jahrhundert führte hier ein wichtiger Weg nach Sachsen. Im Laufe der Jahre tauschte sich im Besitz des Dorfes ganze Reihe von Besitzern aus, von Jan Teller im J. 1427 bis zum František Ignác Vratislav aus Mitrovice, welcher hier im J. 1708 ein barockes Schloss aufbauen ließ. Die letzten Besitzer waren das Geschlecht von Westphalen. Die Mariahimmelfahrtskirche wurde in den Jahren 1790-95 anstelle der alten Kirche aus dem J. 1623 aufgebaut, welche von den Schweden ausgebrannt wurde. Auf der Weggabelung vor der Kirche steht laut der Meinung von Fachleuten die schönste barocke Plastik von Aussiger Gebiet, die Statue des St. Johannes von Nepomuk mit der Datierung 1720. Im Jahre 1945 wohnten in Schönwald 1 278 Einwohner in 334 Häusern. Es war hier eine Schule, Kino, Bibliothek, Arztordination, Sparkasse, 12 Gasthäuser, 4 Tanzsaale, Textilladen, 3 Fleischer, 3 Bäcker, Spielplatz ...

Lipová (Spansdorf)

Das Reihenwalddorf längs der Durchfahrtsstraße entstand anfangs des 13. Jahrhunderts. Im Jahre 1352 wurde es zur Wartenberger Herrschaft auf dem Blankenstein angeschlossen, 1759 zur Březnice (Presei) in der Presei-Schöbritzer Herrschaft. Die Mehrheit von Häusern wurde nach dem 30jährigen Krieg und in den Jahren 1780-90 gebaut. Die Kirche St. Martin inmitten der Gemeinde ist das ursprünglich gotische Bauwerk, erwähnt 1352, im Jahre 1692 im Barockstil umgebaut.

Libouchec (Königswald)

Die Gemeinde Libouchec (Königswald) befindet sich im Tal des Elauer Baches, welcher das Böhmische Mittelgebirge von den Elbsandsteinfelsen trennt. Schon im 15. Jahrhundert wurde aus Königswald eine Wasserleitung in die Stadt Aussig ausgebaut. Seit dem 14. Jahrhundert gehörte Königswald den Tetschener Wartenberger, dann dem Geschlecht Trčkové z Lípy (Trtschek aus Leipa), danach den Adeligen von Salhausen und von Bünauburg. Im Jahre 1628 erworben Königswald die Tetschener Thuner. Sie hielten sich noch manchmal auf dem ursprünglich Renaissanceschloss in Königswald auf, aber nach der Vernichtung durch das schwedische Heer in den Jahren des 30jährigen Krieges übertrugen seinen Sitz in den unweit liegenden Jílové (Elau). Königswald blieb jahrelang nach der Kriegszerstörung öde und leer. Eine Dominante der Gemeinde ist die gotische Kirche der hl. Drei Königen, zuallererst erwähnt im Jahre 1352. In der Vergangenheit wurde sie oftmals umgebaut, und dadurch kann man dort Hinweise auf eine Reihe von Kunststilen von der Renaissance bis zur Neogotik finden. In der Gemeinde ist eine Reihe von Häusern mit den Elementen der ursprünglichen Volksarchitektur zu sehen, oder eine barocke Statuengruppe Kalvarienberg aus dem J. 1758.

Petrovice (Peterswald)

Die Gemeinde erstreckt sich 6 km an der Straße lang, sie wurde von den deutschen Kollonisten im 13. Jahrhundert gegründet. Über die Peterswalder Straße fuhren die böhmischen Könige auf die Festung Königstein verweilen, welche bis zur Zeit des Königs Jiří z Poděbrad (Georg von Podiebrad) zu Böhmen gehörte. Hierdurch führte auch seit 1625 der älteste regelmäßige Posttransport aus Prag nach Dresden. Hierdurch drang 1631 schwedisches Heer ein, während des siebenjährigen Krieges die Sachsen, 1813 kam hierdurch der General Kleist, um den Kreis der Umzingelung um das Heer des Generals Vandamm zuzuschließen. In dem Haus nr. 7 übernachtete angeblich am 17. 9. 1813 der französische Kaiser Napoleon. Die Schule aus dem Jahre 1577 ist die älteste im Aussiger Gebiet. Die St. Nikolaus Kirche, erwähnt im J. 1352, wurde von den Schweden im J. 1639 ausgebrannt. Die gegenwärtige barocke Gestalt ist aus dem J. 1793. An der Kirche befindet sich die Statute des Hl. Johannes von Nepomuk aus dem J. 1709. Heutzutage ist Petrovice (Königswald) als Grenzübergang bekannt. Auf der deutschen Seite rechts werden Sie ein Denkmal mit olympischen Ringeln sehen, als Andenken an die Übergabe des olympischen Feuers im J. 1936 von den tschechischen Sportlern den deutschen auf dem Weg nach Berlin.

Povrly (Pömmerle)

Die Anfänge der Gemeinde Povrly liegen im 12. Jh. und sind mit dem Wirken des Johanniterordens in Nordwestböhmen verbunden. Im Mittelalter wurde im nahen Roztoky Silber abgebaut, wie einige erhaltene Stollen beweisen. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert war Povrly ein landwirtschaftliches Dorf. An diese Zeit erinnern uns einige typische Blockhäuser und die spätbarocke Kirche  der Geburt des hl. Johann des Täufers in Roztoky. Die heutige Form der Kapelle in Roztoky stammt aus dem Jahre 1936. 1898 wurde in Povrly eine Kupferhütte gegründet, die Basis für das heutige Hüttenunternehmen. In der Nähe der Talsperre am Bach Lužecký potok gibt es ein Schwimmbad und ein beliebtes Freizeitareal.

Proboštov (Proboscht)

Das Dorf, erwähnt 1188 im Besitz von Johaniten als Gabe von den Brüdern Měšek und Hroznata aus Peruc. In den Jahren 1383 bis 1848 war Proboscht ein Bestandteil der Schreckensteiner Herrschaft. Hier hielten sich in der Nachweißbergzeit am längsten die Nichtkatholiken auf. Im J. 1670 errichtete hier der Pfarrer Haiasch eine konfessionelle Schule. Die ursprünglich gotische Kirche der Hl. Johann der Täufer Geburt aus dem J. 1352 wurde im Jahre 1670 im Barockstil umgebaut. Die Pfarre unter der Kirche ist barock, aus der Zeit gegen 1700. An der Laufbrücke in dem unteren Teil der Gemeinde steht die Statue des Hl. Johann von Nepomuk, sie stammt aus dem J. 1862. Im Dorf blieben zwei Marksteine erhalten, datiert 1864.

Roudníky (Raudnig)

Die Gemeinde in der Form eines Runddorfes mit der Streubauweise ist in den Jahren 1352 und 1361 nachgewiesen. Im Jahre 1420 diente sie dem Kaiser Sigismund als Verpfändung dem Petr Skála aus Skalka. Als weitere Besitzer werden Jakoubek aus Vřesovice, Jindřich und Rudolf aus Býnov (Binowe), Radoslav Vchynský aufgeführt. In den Jahren 1666 bis 1918 gehörte der Besitz dem Türmitzer Geschlecht von Nostiz. Im Jahre 1851 waren hier 9 Kohlengruben. Ein Teil der Gemeinde wurde in unserer Zeit wegen der Förderung liquidiert. Im Jahre 1925 fiel der Modlaner Bach durch und teilweise überflutete die Grube Marie Antonie. Am Nordrand steht die St. Wenzel Kirche. Sie ist spätgotisch, erbaut im J. 1480 anstelle einer älteren Kirche, erwähnt in den J. 1352-53. Im Jahre 1966 bei der Untersuchung der Kirche wurde hier eine Übermalung eines spätgotischen Altars aus dem J. 1470 entdeckt, welche als eine Tür hinter dem Hauptaltar diente. Die Arbeit wurde als Werk des Meisters vom Hl. Georg Altar bezeichnet. Sie beinhaltet auch die Jan Hus Verbrennung. Es handelt sich um ein mitteleuropäisches Unikat, für einen Transport auf die ausländischen Ausstellungen lassen es die Historiker auf 15 Mio. Kronen versichern. Dieses bedeutungsvolle Denkmal ist heute im Museum der Stadt Ústí nad Labem.

Telnice (Tellnitz)

Die Gemeinde bei der Durchfahrtsstraße entstand als eine Ortschaft von Waldarbeitern und Bergmännern. Seit 1371 wurde hier Eisen-, Kupfer-, Blei- und Silbernerz abgebaut, welche in der Nähe von Chlumec (Kulm) verschmolzen wurde. Ende des 18. Jahrhunderts hörte der Bergbau auf, aber ließ in der Landschaft eine Reihe von Spuren, z.B. alten Stollen. In der Vergangenheit lag Telnice (Tellnitz) gemeinsam mit Varvažov (Arbesau) auf dem wichtigen Weg aus Böhmen über den Nollendorfer Paß nach Sachsen. Im Jahre 1817 erbaute in Arbesau an der Straßenkreuzung der aussiger Postmeister Michael Ulbricht eine Poststation zur Umspannung von Pferden mit einem Gasthaus (die heutige „Stará pošta“).

Tisá (Tyssa)

Die Berggemeinde entstand unter den Wänden einer Sandsteintafel an der Quelle des Tyssaer Baches. Zuallererst ist die Gemeinde 1541 erwähnt. Die überwiegende Zeit war sie im Besitz des Geschlechtes von Býnov (Binowe) und des Tetschener Geschlechtes Thun. Ende des 18. Jahrhunderts war der Anfang der Erzeugung von Zinnknöpfen. Anfangs des 19. Jahrhunderts waren hier schon 10 Erzeugungsbetriebe. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Produktion um Klammer, Abzeichen und Reißverschlusse erweitert. Die heutige Erzeugung stagniert zwar, aber trotzdem hat unsere Burgwache in Prag die Knöpfe aus Tyssa.

Trmice (Türmitz)

Die Gemeinde aus dem 10. – 11. Jahrhundert, erwähnt im J. 1264. Schon im Mittelalter teilte der Fluss Biela die Gemeinde Türmitz auf zwei verschiedene Herrschaften und zwei Kastell, auf welchen sich viele Besitzer austauschten. Im Jahre 1662 kaufte beide Herrschaften Hans Hartwig Nostiz und vereinte sie in eine Ganzheit. Im Jahre 1675 wurde Türmitz eine Untertanenstadt. Nach dem J. 1938 wurde die Stadt gewaltsam durch die deutsche Verwaltung zur Ústí nad Labem angeschlossen. Am 1. 1. 1994 gewann die Gemeinde aufgrund eines Referendums wieder seine Selbstständigkeit und 1996 gewann sie das Statut der Stadt. Die Dominante des Stadtplatzes Václavské náměstí (Wenzelplatz) ist die Kirche der Jungfrau Maria Geburt. Sie ist ursprünglich barock aus dem 18. Jahrhundert, in die heutige Form wurde sie im J. 1898 umgebaut. Unweit der Kirche befindet sich eine barocke Pfarre aus den Jahren 1680 – 1723, wo jahrelang der bedeutende Vertreter der römisch-katholischen Kirche, Bischof Karel Otčenášek, lebte. Auf dem Stadtplatz vor der Kirche steht die spätbarocke Statue des St. Josephs aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. An der Durchfahrtsstraße Žižkova ul. (Aussigerstrasse) wurde im J. 1907 die evangelische, neogotische Kirche des Herren Jesus.

Valtířov (Waltirsche)

Das Dorf mit einer unregelmäßigen Bebauung wurde im J. 1352 nachgewiesen, als hier eine Pfarrkirche stand. Während einer archäologischen Forschung wurden hier Feuerbegräbnisstätten und Reste von Laten-Kultur entdeckt. Ungefähr an der Stelle des Hauses Nr. 3 stand ein Freihof mit einer Zollstation auf der Elbe. Auf einem erstreckten Bergkamm südlich von der Gemeinde wurde auf dem Hügel Hradiště eine Ebene zur Erstattung von Feuer- und Rauchberichten gefunden. Die St. Wenzel Kirche an der Straße in der Kurve steht inmitten eines ehemaligen Friedhofes. Es handelt sich um ein im Gotisch-Renaissancestil gebautes Bauwerk aus den J. 1573-74 auf dem Ort einer älteren, im J. 1352 erwähnten, Kirche. Die Kirche hat wertvolle Inneneinrichtung. Der Renaissancealtar aus Sandstein aus dem J. 1580, die Kanzel aus 1574 und besonders das Epitaph der Familie Bock aus dem J. 1615 und Epitaphe der Familie Salhausen. Die neogotische Gruft der Familie Chotek, der letzten Besitzer des Schlosses in Velké Březno (Großpriesen), schließt an den Kirchenfriedhof an und wurde im J. 1869 erbaut. Die Säule der 14 heiligen Gehilfe im Park hinter der Kirche wurde hier aus dem Überflutungsgebiet von Čachovice vor der Entstehung der Nechranice Talsperre in der Nähe von Chomutov (Komotau) gestellt.

Zubrnice (Saubernitz)

Nicht weit von Velké Březno (Großpriesen) am Bergfuß von Buková hora liegt ein kleines Dorf Zubrnice (Saubernitz). Die Gemeinde entstand im 9. bis 10. Jahrhundert im Tal des Wiesenbaches. Sie gehörte zur Festung in Leština (Leschtine), welche zum Schutz von Höfen der leitmeritzer Propstei diente. Bis zum J. 1848 gehörte das Dorf zum Bischofsbesitztum. In den Jahren 1820-1830 war hier der Pfarrer Vincenc Zahradník tätig, der Vertreter der Böhmischen Nationalgeburt. Im Jahre 1990 wurde auf der südlichen Seite der Kirche zu seiner Ehre eine Gedenktafel enthüllt. Die St. Maria Magdalene Kirche auf der Anhöhe über dem Dorfplatz wurde im J. 1352 erwähnt. Im Jahre 1723-1732 wurde sie im Barockstil umgebaut und trägt an sich Elemente der Bauwerkstatt von Octaviano Broggio. Im J. 1988 wurde im Dorf ein Museum der Volksarchitektur eröffnet, wohin denkwürdige Objekte der Volksarchitektur aus den bedrohten Orten des Böhmischen Mittelgebirges und Untererzgebirges übertragen werden.

Žežice (Seesitz)

Das Dorf wurde schon vor dem J. 1200 besiedelt. Als das Dorf mit einer Pfarrkirche ist es im J. 1352 erwähnt. In den Jahren 1375 bis 1568 gehörte es den Herren aus Lungwitz und Dobětice (Doppitz), dann der Herrschaft Březnice (Presei) auch mit den Ortschaften Sovolusky (Soblitz) und Mlýniště (Leinisch). Bis zum J. 1858 gehörten zum Dorf auch Lipová (Spansdorf) und Mojžíř (Mosern). Die St. Peter und Paulus Kirche wurde im J. 1470 auf dem Ort einer älteren Kirche aus dem J. 1352 aufgebaut, aus welcher das spätgotische Presbyterium erhalten blieb. Die Pfarre an der Kirche stammt aus dem J. 1709.